Der Graf von Castelfino by CHRISTINA HOLLIS

Der Graf von Castelfino by CHRISTINA HOLLIS

Autor:CHRISTINA HOLLIS [HOLLIS, CHRISTINA]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: CORA Verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


6. KAPITEL

Mehr Wein wurde ausgeschenkt. Argwöhnisch betrachtete Meg das schimmelig anmutende Etikett auf der Flasche vor ihr. Gianni erkannte die Frage in ihren Augen.

„Das ist ein Tignanello Riserva von meinem Weingut. Er wird ausschließlich bei besonderen Gelegenheiten kredenzt“, erklärte Gianni und führte einen Löffel Suppe zum Mund. „Lassen Sie Ihre Consommé nicht kalt werden, Megan. Sie ist zu köstlich, um sie zu missachten.“ Der Blick, der seine Worte begleitete, sagte deutlich, was Gianni nicht laut aussprach: Dasselbe gilt für dich …

Gianni war ein Playboy durch und durch. Auch wenn er momentan noch nicht heiraten wollte, schien es ihr doch, dass er auf eine Affäre mit ihr aus war. Wie ein Tornado ist er in mein Leben gefegt und hat sämtliche Gedanken in meinem Kopf ausgelöscht. Warum, in aller Welt, soll ich nicht einmal auch etwas Verrücktes tun, nur dieses eine Mal? Ich habe es weiß Gott verdient. Bisher habe ich alle schönen Dinge meiner Karriere untergeordnet. Es wird endlich Zeit herauszufinden, was ich versäumt habe!

Meg hob die Lider und sah Gianni an.

Es gibt keine Frau, die vor ihm sicher ist. Also kann mir niemand auf der ganzen Welt etwas vorwerfen, wenn auch ich seinem Zauber erliege.

Plötzlich geriet sie doch ins Wanken. Dann auf einmal richtete sich Giannis Aufmerksamkeit auf die hübsche kleine Kellnerin, die seinen Suppenteller abgetragen hatte. Auch ihr widmete er sein unwiderstehliches Lächeln, was Meg unwillkürlich wieder ernüchtern ließ.

Eine innere Stimme sagte ihr, dass dieser Mann niemals zur Ruhe kommen würde. Minuten zuvor hatte sie es aus seinem eigenen Mund gehört. Mit ihren romantischen Träumen von der wahren Liebe würde sie da kaum weit kommen!

Die mahnende Stimme in ihrem Kopf verfehlte jedoch ihr Ziel. Meg war Gianni bereits mit Haut und Haaren verfallen. Ihr gesunder Menschenverstand hatte sich in Nichts aufgelöst. Alles an ihm überwältigte sie, angefangen vom betörenden Duft seines Aftershaves bis hin zum verführerischen Klang seiner Stimme. Sie verlangte nach ihm, selbst wenn es keine gemeinsame Zukunft für sie gab. Welcher Herzschmerz auch immer auf sie wartete, wäre sie sich wenigstens eines kurzen Augenblicks des Glücks sicher.

In diesem Augenblick vollzog sich ein Wechsel in Giannis Gesichtsausdruck. Seine Augen verengten sich. Ein triumphierendes Lächeln umspielte seine Lippen. Er wurde wachsam wie ein Panther. Hatten seine Blicke sie bisher liebkost, schienen sie ihr plötzlich seinen Willen aufzuzwingen.

Ich bin auf dem besten Weg, den Boden unter den Füßen zu verlieren, dachte sie verzweifelt. Ich darf mich nicht in die Hände eines Mannes begeben, der mich sofort wieder fallen lässt! Was würde er von mir halten?

Der Gedanke ließ sie zusammenfahren. Und trotzdem meldete sich wieder diese niederträchtige Stimme der Versuchung in ihrem Hinterkopf. Das könnte die aufregendste Nacht deines Lebens werden. Wenn du nichts riskierst, wirst du es nie erfahren. Wo ist das Problem, solange ihr beide euch diskret verhaltet?

Meg hörte die Stimme, laut und deutlich. Eine plötzliche Welle von Verruchtheit durchfuhr sie. Sie hob den Kopf und schlug die Lider nieder. Als sie Gianni danach wieder ansah, tat sie es mit anderen Augen.

Verschiedene Gänge der feinsten Bioprodukte des Gutshofs wurden auf- und wieder abgetragen.



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